Kräuter im Haus
Wie Blumen lassen sich auch die meisten Kräuter in Töpfen, Kübeln oder Kästen ziehen.
Eingrenzungen sind nur dadurch gegeben, daß die Pflanzen eine Höhe erreichen, die sich nicht mit den Wohnräumen oder dem Balkon vereinbaren lassen; andererseits können größere Pflanzen durch ständiges Rückschneiden kleiner gehalten werden. Auch der Geruch einzelner Kräuter macht die Haltung in der Wohnung unmöglich: Korianderblätter verströmen einen abstoßenden Geruch und heißen nicht ohne Grund auch Wanzenkraut; die Artemisia-Arten sind ebenfalls nicht gut zu riechen: Beifuß, Eberraute, Wermut. Und Baldrian macht die Hauskatze wuschelig.
Abgesehen von der ständigen Haltung der Pflanzen in Räumen kann man auch das Leben der im Garten wachsenden Kräuter dadurch verlängern, daß man im September/Oktober Kräuter ausgräbt und in Töpfe pflanzt; bei Frostbeginn werden diese Töpfe dann ins Haus genommen und auf die Fensterbank gestellt.
Dazu eignen sich besonders:
Basilikum, Bohnenkraut, Estragon, Lavendel, Liebstöckel, Löffelkraut, Petersilie, Pimpinelle, Rosmarin, Salbei, Schnittlauch, Thymian, Ysop und Zitronenmelisse.
Auch bei den "Einzelbeschreibungen" und "Anbau in Garten/Haus" sind Hinweise bei jedem einzelnen Gewürz gegeben.
Besondere Aufmerksamkeit ist darauf zu richten:
- welche Erde man nimmt:
da die Menge der die Pflanze umgebenden Erde in einem Topf begrenzt ist, ist es erforderlich, sich durch die Auswahl der Zusammensetzung des Bodens darauf einzustellen.
Am besten geeignet ist eine Mischung aus Kompost, Rasenerde, Torf und Sand. Stehen diese nicht zur Verfügung, läßt man sich von einem Gärtner oder im Baumarkt beraten.
Ein weiterer Grund, Erde zu kaufen ist: nimmt man Erde aus dem Garten, nimmt man Unkrautsamen mit, die möglicherweise besser und schneller gedeihen als die Kräutersamen.
Hält man mehrjährige Pflanzen im Zimmer, pflanzt man sie einmal im Jahr in einen anderen Topf mit frischer Erde um. Ein sicheres Zeichen für die Notwendigkeit des Umpflanzens ist das Herauswachsen der Wurzeln am Boden des Topfes: es ist zu eng geworden.
- wie man pflanzt:
Tontöpfe haben in der Mitte des Bodens ein Loch; darüber legt man einen kleinen Stein, damit die Erde nicht durchfällt.
Darüber wird etwas Erde gestreut. Dann hält man die Pflanze so, daß der Stengelansatz 2 cm unter dem Rand des Topfes ist; mit der anderen Hand füllt man nun soviel Erde auf, daß der Topf gefüllt wird. Danach wird die Erde angedrückt, und wenn nötig, nachgefüllt. Die Pflanze wird gründlich gewässert und 2 Tage in den Schatten gestellt.
Plastiktöpfe oder Töpfe ohne Bodenloch werden 1 cm hoch mit Granulat, kleinen Kieselsteinen o. ä. gefüllt. Darüber kommt die Erde.
- welches Licht gebraucht wird:
Licht ist neben Erde und Wasser der wesentliche Wachstumsfaktor (die Energie, die zur Photosynthese erforderlich ist).
Und da verhält man sich so, wie es auch bei dem natürlichen Anbau im Garten gehalten wird: einzelne Pflanzen vertragen das direkte Sonnenlicht (Basilikum, Bohnenkraut, Boretsch, Lavendel, Thymian u. a.), andere Pflanzen lieben den Schatten oder den Halbschatten (Kerbel, Sauerampfer u. a.).
Die Angaben sind bei den "Einzelbeschreibungen" in "Anbau in Garten/Haus" gemacht.
Auf jeden Fall gilt im Haus:
Pflanzen im Haus benötigen täglich mindestens 5 Stunden Licht.
Helle, nach Osten oder nach Westen zeigende Fenster sind am besten geeignet, im Winter Südfenster.
Je mehr Luftfeuchtigkeit im Zimmer vorhanden ist, desto mehr Sonne kann die Pflanze vertragen - und umgekehrt gilt ebenso: je trockener die Luft im Zimmer, desto kürzer soll die Zeitdauer sein, die die Pflanze der Sonne ausgesetzt ist.
Eine offene, mit Wasser gefüllte Schale auf der Fensterbank oder in der Nähe der Pflanzen, verbessert die Lebensbedingungen der Pflanzen - und der in dem Zimmer lebenden Menschen.
- wie man wässert:
man gießt Wasser auf den Topf und wartet, bis das Wasser versickert ist; danach gießt man ein zweites Mal.
Wer unsicher ist, kauft einen Feuchtigkeitsmesser.
Es empfiehlt sich, die Pflanzen von Zeit zu Zeit mit Wasser zu besprühen oder größere Blätter mit einem feuchten Tuch abzuwischen (im Garten bekommen die Pflanzen auch Regen von oben).
Wichtig ist die Temperatur des Wassers: es sollte etwa 20° haben; aus der Wasserleitung hat das Wasser etwa 5°; man läßt also das aus der Leitung gezapfte Wasser einige Stunden stehen, bis es Zimmertemperatur angenommen hat.
- wie man düngt:
hat der Boden die richtige Zusammensetzung, ist eine Düngung erst 4 Wochen nach dem Pflanzen erforderlich, und zwar wird ein handelsüblicher Mehrstoffnährdünger verwendet. Im Lauf eines Sommers sollte man monatlich zweimal eine Düngerlösung gießen.
- wie man Schädlinge bekämpft:
wenn die Pflanzen zu trocken gehalten werden oder nicht genügend Nährstoffe erhalten, können Blattläuse auftreten; dagegen hilft eine dünne Seifenlösung, die man in einem Topf herrichtet; den Blumentopf mit der Pflanze taucht man kurz in die Lösung, wobei man Pflanze und Boden festhalten muß.
Raupen liest man mit der Hand ab;
die weiße Fliege wird mit Bioresmethrin bekämpft;
hat man dagegen die rote Spinne - was auf ungenügende Pflege hinweist - ist alles zu spät: man kann die Pflanzen nur beseitigen, die Töpfe und die Umgebung gründlich reinigen und von vorn anfangen.