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Anis - Pimpinella anisum, Doldenblütler, s

Anis - Pimpinella anisum, Doldenblütler, Anais, Süßer Kümmel, Brotsamen, Taubenanis, Römischer FenchelAndere Namen:
Anais, Süßer Kümmel, Brotsamen, Taubenanis, Römischer Fenchel

Andere Sprachen:
Arabisch: Yanisum, yansoun
Chinesisch: Huei-Hsiang
Englisch: Aniseed
Französisch: Anise vert, boucage
Italienisch: Anice
Niederländisch: Anijs
Norwegisch: Anis
Portugiesisch: Erva doce
Russisch: Anis
Schwedisch: Anis
Spanisch: Anis

Beschreibung

Aussehen:
Kraut
Wurzel : spindelförmig, fleischig, bis 60 cm lang.
Stengel : längs gerillt, aufrecht.
Blätter : die Blätter sind ungeteilt, die Ränder gesägt.
Höhe : 30 - 70 cm.
Blüte : an den Spitzen der 5 cm großen Dolden stehen kleine weiße Blüten.
Blütezeit : Juli/August.
Früchte : sind bräunliche, hellgrüne (getrocknet graubraune) gerippte Samenkörner, 4 - 5 mm. lang, 2 mm breit; nur in sehr heißen oder langen Sommern reifen die Samen in Mittteleuropa.

Verbreitung:
Mittelmeerraum; der Beste kommt aus Apulien (Italien); aber aber auch aus Spanien, Frankreich, Türkei, den südlichen russischen Ländern, Indien und Mexiko; in geringen Mengen auch in Deutschland.

Geschichte:
Bereits in einem Pharaonengrab gefunden ( 1 500 v. Chr.); in Griechenland und Rom beim Backen von Brot und Kuchen (mustaceum) gebraucht.
Von Pythagoras (579 - 480 v. Chr.) und Hippokrates (460 - 370 v. Chr.) als Heilmittel empfohlen. Plinius schrieb, daß A. nicht nur den Atem verbessere, sondern daß man nach dessen Genuß auch jünger aussähe; außerdem war er der Meinung, daß Anissamen böse Träume vertreibe.
Im Matthäus-Evangelium der Bibel erwähnt.
Kam mit den Benediktinermönchen um 800 n. Chr. nach Mitteleuropa und wurde dort teuer gehandelt.
Im 14. Jhdt. erhob King Edward I. auf den Handel eine Steuer, um die Reparatur der London Bridge bezahlen zu können.

Anmerkungen:
Galt im Mittelater als potenzfördernd: „Enyß in Speis bringet Begierde zu ehelichen Werken“.

Wirkstoffe:
2- 3% ätherische Öle, davon 80 - 90% Anethol, außerdem Isoanethol, Anisaldehyd, Calcium, Eisen und Magnesium.
1 g enthält 3,4 Kalorien.

Anbau

Garten/Haus
Da Anis sehr preiswert zu kaufen ist, ist die Mühe des Anbaus in unseren Breiten unökonomisch.
Anbau : einjährig und ausdauernd, nicht winterhart.
Vermehrung : Ende März bis Anfang Mai wird gesät und mit knapp 1 cm Erde bedeckt; A. keimt in 3 bis 4 Wochen und braucht bis zur vollen Entwicklung etwa 4 Monate.
Dann müssen die Pflänzchen auf 10 cm Abstand verdünnt werden, obwohl sie die Umpflanzung schlecht vertragen. Es ist besser, im zeitigen Frühjahr die Samen im Haus in Töpfe zu säen und sie nach den Eisheiligen in den Garten zu pflanzen.
Ungeübte sollten die junge Pflanzen beim Gärtner kaufen.
Im Garten : benötigt sehr viel Sonne auf nährstoffreichem, kalhaltigem Boden.
Im Haus : läßt sich grundsätzlich auch im Haus ziehen, benötigt wegen seiner langen Pfahlwurzel einen tiefen Topf.
Pflege : jäten, hacken, häufig wässern.

Ernte:
Die Dolden werden im Frühherbst, wenn sie die Farbe wechseln, abgeschnitten und zum Abtrocknen so gelegt, daß die abfallenden Samen aufgefangen werden.
Professionell werden die geernteten Garben gedroschen.
Die nicht zur Saat vorgesehenen Körner werden lauwarm gewaschen und getrocknet; danach reibt man sie zwischen den Fingern, um die Samenhüllen abzustreifen.

Aufbewahrung:
Die Samen werden getrocknet in einem luftdicht schließendem, dunklem Gefäß aufbewahrt.
Wenn sich die Samen dunkel färben sind sie unbrauchbar.

Verwendung

Gesundheit:
Gestoßener Samen und auch Tee wirkt krampf- und schleimlösend. Geröstete Körner kaut man, um Mundgeruch zu beseitigen und um einen Schluckauf zu beenden.
Äußerlich: Anisöl ist Bestandteil von Mundwasser, Zahnpasta; in heißem Wasser Dampfbad bei Erkältungen.

Gebrauch:
Aus den Stengeln und Blättern wird Öl gewonnen, das meist zu medizinischen Zwecken verwendet wird.
Anis findet man in vielen alkoholischen Getränken - Raki, Anisette, Pernod u. a.
Ratten und Mäuse werden von Anis angezogen; deshalb sollte man in eine Mause- oder Rattenfalle ein Aniskorn legen.
Verwendungs- und Handelsform: Die Samenkörner, ganz oder gemahlen.
Gemahlener Anis verliert schnell seine Würzkraft; es ist zu empfehlen, ganze Samen zu kaufen und bei Bedarf zu mahlen.
Auch die Blüten sind eßbar, die Stengel und die Wurzeln können als Würze in Suppen mitgekocht werden.
Geschmack: Fenchelähnlich, süßlich.

In der Küche:
Üblich ist es, in Backwaren und Süßspeisen A. zu verwenden; aber Versuche mit Fleisch- oder Fischsorten, die nur einen geringen Eigengeschmack haben, lohnen sich - das hängt jedoch stark vom Geschmacksempfinden der Esser ab.

Rezepte:
Apfel-Anis-Salat
Hühnerbrust mit Anis
Anisplätzchen



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Page | by Dr. Radut