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Salbei - Salvia officinalis, Lippenblütler, m

Salbei - Salvia officinalis, Lippenblütler, Echter Salbei, Gartensalbei, EdelsalbeiAndere Namen:
Echter Salbei, Gartensalbei, Edelsalbei

Andere Sprachen:
Arabisch: Maryamiya, maraniyeh
Chinesisch: Ching-Chieh
Englisch: Sage
Französisch: Sauge
Italienisch: Salvia
Japanisch: Sage
Niederländisch: Salie
Norwegisch: Salvie
Portugiesisch: Salva
Russisch: Schalfei
Schwedisch: Salvia
Spanisch: Salvia


Verschiedene Arten:
S. aethiopis : Wollsalbei (die grünen Teile sind mit weißem Filz bedeckt).
S. argentea : Silberblattsalbei (Südeuropa).
S. azurea : aus dem Süden der USA, sehr hoch.
S. farinacea : Mehliger Salbei (auch aus USA).
S. glutinosa : Klebriger Salbei (an Wäldern im Gebirge).
S. horminum : Scharlach-Salbei.
S. lavandufolia : wächst in den Pyrenäen und Spanien.
S. major : Blätter sind 5 - 10 cm lang, 2 - 5 cm breit.
S. minor : Kreuzsalbei, besonders in England.
S. pratensis : Wiesensalbei, sehr verbreitet.
S. sclarea : Muskateller-Salbei (Mittelmeer).
S. triloba : Griechischer Salbei.
S. uliginosa : Sumpf-Salbei.
S. verbenacea : Eisenkraut-Salbei (Kanarische Inseln)
S. vertillicata : Quirliger Salbei

Beschreibung

Aussehen:
Halbstrauch
Wurzel : verästelt, braun.
Stengel : stark verästelt, rund, verholzend.
Blätter : graugrün, eiförmig, filzig, bis zu 10 cm lang und 3 cm breit.
Höhe : 50 - 70 cm.
Blüte : weiß oder violett, ährenartige Blütenstände.
Blütezeit : Mai/Oktober.
Früchte : 2 - 3 mm lange, 2 mm breite dunkelbraune Nüsse.
Es gibt sehr viele Unterarten.

Verbreitung:
Ursprünglich in Dalmatien. Jetzt in Europa, Asien, Amerika.
In Deutschland bei Wernigerode und in der Umgebung von Dresden.

Geschichte:
Heimat ist wahrscheinlich Dalmatien.
Die Ägypter gaben den Frauen Salbei, damit sie fruchtbar würden.
In China schon seit mehr als 1 000 Jahren als Heilkraut verwendet.
Die griechischen Ärzte und Schriftsteller loben die Pflanze als Heilmittel, bei den Römern für wichtig gehalten.
Im Mittelalter nach Mitteleuropa gekommen, wo man ebenfalls S. für eine wichtige Heilpflanze hielt; S. ist Bestandteil des Capitulare de villis.
Im 9. Jhdt. nennt ihn der Abt Strabo an erster Stelle (siehe Geschichte).
Hildegard von Bingen und die mittelalterlichen Schriftsteller erwähnen alle den Salbei.

Anmerkungen:
Salvare (lat.) = heilen.
Mittelalterlicher Spruch: "Warum soll ein Mensch sterben, dem Salbei im Garten wächst" (aus dem etwa um 1300 n. Chr. entstandenen "Regimen Sanitatis Scholae Salernitanae": "Cur moriatur homo, cui Salvia crescit in hort?")

Wirkstoffe:
Ätherische Öle sind bis zu 2,5% enthalten, die bis zu 20% aus Thujon bestehen, außerdem Camphor, Cineol, Campher, außerdem Pinen, Camphen, Linaool.

Anbau

Garten/Haus : ein-, zweijährig, ausdauernd, winterhart.
Vermehrung : durch Samen (langwierig, die aus Samen gezogenen Pflanzen keimen erst nach 3 Wochen und benötigen
2 Jahre zu ihrer Entwicklung), Wurzelteilung, Triebstecklinge oder durch Absenker.
Die Pflanzen sollten einen Abstand von 25 x 25 cm haben.
Im Garten : trockene, leicht saure, kalkhaltige, sonnige Böden möglichst in südlicher Lage, die Pflanzen entwickeln sich aber auch im Halbschatten.
Im Haus : einzelne Pflanzen sind im Topf, mehrere im Balkonkasten zu halten.
Pflege : jäten, hacken, wässern.
Bricht man die Blüten aus, wird die Pflanze zu stärkerer Blattbildung angeregt.
Bei älteren Pflanzen ist es notwendig, nach der Frostperiode das Kraut auf die Hälfte zurückzuschneiden.
Nach 3 - 4 Jahren müssen die Stauden ausgegraben, geteilt und an einen anderen Standort versetzt werden.

Ernte:
Triebspitzen ganzjährig; ältere Blätter sind oft bitter.
Erst im zweiten Wachstumjahr bekommt Salbei sein volles Aroma.

Aufbewahrung:
Bei Trocknung an der Luft oder bei 30 Grad C im Backofen verstärkt Salbei seine Würzkraft; er kann tiefgetrocknet werden und eignet sich für die Aromatisierung von Essig und Öl (einige Stengel in einer Flasche 4 Wochen in der Sonne stehen lassen).

Verwendung

Gesundheit:
Besonders entzündungshemmend, schleimlösend, krampflösend, hilft gegen Durchfall, hemmt Entzündungen im Mund- und Rachenraum.
Tee:
1 TL auf eine Tasse kochendes Wasser, 10 Minuten ziehen lassen. Gegen Magen-, Darm- und Gallenleiden; äußerlich bei schlecht heilenden Wunden.
Besonders schwitzende Körperteile damit gewaschen verhindern weiteres Schwitzen.
Badezusatz: belebend, porenverengend.

Gebrauch:
S. wird in der kosmetischen- und pharmazeutischen Industrie verarbeitet und ist in vielen Kräuterlikören enthalten.
Salbei verzögert das Ranzigwerden von Fetten.
Verwendungs- und Handelsform: Blätter, frisch und getrocknet.
Geschmack und Geruch erinnern an Kampher.

In der Küche:
Weil Salbei die Verdauung von Fett unterstützt, ist er für alle fetten Speisen geeignet: von der Gansfüllung über alle fetten Fleisch- und Wurstsorten bis zum Aal, aber auch Leber, Fisch und Omeletts vertragen das Gewürz gut.
Verträglichkeit: wegen seines starken Eigengeschmackes verträgt sich Salbei nur mit anderen kräftigen Gewürzen wie Rosmarin, Thymian, Petersilie und Lorbeerblatt.

Rezepte
Saltimbocca
Salbei-Mäuse
Aal mit Salbei
Salbei-Soße
Salbei-Kuchen
Maccaroni mit Salbei



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