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Angelika - Angelica archangelica, Doldenblütler, w

Angelika - Angelica archangelica, Doldenblütler, Brustwurzel, Theriakwurzel, EngelwurzAndere Namen :
Brustwurzel, Theriakwurzel, Engelwurz

Andere Sprachen:
Englisch: Angelica, Garden Angelica
Französisch: Angélique
Russisch: Djagil

Verschiedene Sorten:
subspec. archangelica var. sativa = Sächsische Angelika
subspec. litoralis = Küsten-Engelwurz
 

Beschreibung

Aussehen:
Kraut
Wurzel : mehrköpfig mit Faserwurzeln, außen hellbraun, innen weiß; enthalten einen gelblichen Milchsaft.
Stengel : unbehaarter, hohler Stengel, kann kurz über dem Erdboden armdick werden .
Blätter : die Blätter sind grasgrün, gefiedert und werden bis 50 cm lang.
Höhe : bis 2,5 m.
Blüte : die an Doppel-Dolden (Durchmesser 8 - 15 cm) wachsenden Blüten sind weiß.
Blütezeit : von Juni bis August.
Früchte : die Spaltfrüchte sind bis zu 9 mm lang und 6 mm breit.

Verbreitung:
Europa, Asien, Nordamerika.
Bekanntestes Anbaugebiet ist die Gegend um Clermont-Ferrand in Frankreich, wo jährlich 100 000 kg erzeugt werden.
In Deutschland: Thüringen und Franken.

Geschichte:
Die ältesten Belege über das Vorkommen der A. finden sich in Skandinavien, Island und Grönland, und zwar seit dem
10. Jhdt. Belegt ist der Anbau 1583 im sächsischen Erzgebirge.
Im Mittelalter wurden alle Pflanzenteile verwendet, so wurde z. B. in Skandinavien aus den zerkleinerten Wurzeln Brot gebacken.

Anmerkungen:
Im Mittelalter half Angelika gegen den bösen Blick und die Pest (daher der Namen); außerdem glaubte man, daß der Genuß von A. Giftstoffe aus dem menschlichen Körper treibt.
Adamus Lonicerus schreibt 1679:
"Welcher Angelicam bey ihm hat / ist frey vor Zauberei/ in der Speiß eingenommen./ Aber im Trank ist ihre Krafft die Gift auszutreiben./ Angelicam bey sich getragen / wird wider Zauberey / und sonst andere Teuffelsgespenst gerühmt".
In Frankreich "Kraut des Heiligen Geistes" genannt.

Wirkstoffe:
Bis zu 1% ätherische Öle, Angelikasäure, Baldriansäure, Hydrokarotin, Phelandren, Bitter- und Gerbstoffe.

Anbau

Garten/Haus : zwei- bis vierjährig; wenn die Pflanze ausgereift ist, stirbt sie ab.
Wildwachsend : an Bächen, auf feuchten Wiesen und an den Küsten
Vermehrung : der Samen ist Frostkeimer, deshalb sollte im Herbst gesät werden, Keimdauer: 4 - 8 Wochen. A. kann auch durch Stecklinge oder durch Wurzelteilung vermehrt werden.
Im Garten : der Boden soll locker, feucht und nährstoffreich sein und im Halbschatten liegen.
Kommen die Pflanzen zur Blüte und zur Reife der Früchte, säen sie sich selbst aus.
Im Haus: nur wegen der Höhe der Pfanze ist die Haltung eingeschränkt.
Pflege : jäten, hacken, wässern.
Wenn der Stengel schießt, soll man die Wurzel anhäufeln, um der Pflanze Halt zu geben.
Falls man eine starke Wurzelentwicklung haben möchte, müssen die Blüten ausgebrochen werden, damit die Nährstoffe nicht durch die Samenbildung verbraucht werden.

Ernte:
Verwendbar sind die Blätter, die Blattstiele, die Stiele und die Wurzeln.
Junge Blätter können schon ab Frühjahr geerntet werden.
Die Wurzeln werden im zweiten oder dritten Jahr nach der Blüte im Herbst ausgegraben. Nach der Ernte werden sie - wenn erforderlich - gewaschen und getrocknet und dann an Schnüren aufgefädelt und in trockenen Räumen aufgehängt. Anschließend zerkleinert und wiederum getrocknet.

Aufbewahrung:
Da die getrockneten Wurzeln hygroskopisch (wasseranziehend) sind, ist es empfehlenswert, sie in luftdicht schließenden Gefäßen aufzubewahren.
Können getrocknet oder tiefgefroren werden.

Verwendung

Gesundheit:
Fördert die Verdauung, gegen Erkältungen und Husten.
Tee: Harntreibend und verdauungsfördernd.

Gebrauch:
Aus den Wurzeln und dem Samen werden Magenliköre und Essenzen hergestellt (Chartreuse, Benediktiner). Man kann Stiele und Blätter in Alkohol einlegen.
Verwendungs- und Handelsform: Wurzeln, Stengel, Kraut, Samen.
Geschmack: A. schmeckt aromatisch süßlich.

In der Küche:
Die Blätter in Suppen, Soßen und blanchiert als Gemüse (wie Spinat); mit Wasser als Erfrischungsgetränk.
Kandiert (in Zucker gekocht) hat der Stengel einen interessanten Geschmack und kann als Verzierung zu Kuchen genommen werden.

Die Früchte ähneln Wacholderbeeren; die Samen werden frisch und getrocknet gebraucht.
Die Wurzel kann getrocknet und geraspelt werden; man aromatisiert damit ebenfalls Speisen.
Mit anderen Früchten (Stachelbeeren, Pflaumen) zusammen gekocht, wird Zucker eingespart.

Rezepte
Angelika aufs Brot
Angelika kandieren



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